Montag, 29. November 2010

Die Muttergottes, der heilige Nikolaus und der kategorische Imperativ – eine gute Mischung?

Wer war der Heilige Nikolaus?
Es gibt viele Geschichten über ihn. Was er alles für seine Umgebung getan hat.
-Hilfe für die Armen
-Sakramentenspendungen - Predigten
-Bischofsamt
War er deswegen heilig? Warum war er heilig?
Das was er getan hat ist wirklich gut und kann auch uns zum Vorbild dienen. Aber das sind die
Auswirkungen seiner Heiligkeit. Heilig geworden ist er aus einem anderen Grund.
Er hat “JA” zu Gott gesagt. Er hat sich ganz Gott geschenkt. Daraus hat er gelebt und ist heilig
geworden. Er hatte eine enge Verbindung zu Gott und wollte Gottes Werkzeug sein. Er hat immer
Gottes Willen gesucht und nie seinen eigenen. Das ist absolute Selbsthingabe.
Daraus ist er heilig geworden.
Ja-Sagen und Selbsthingabe – Was bedeutet das?
Vorraussetzung. Vernunft und damit ein Wille
Definition des Willen ( nach Kant ): “... der Wille ist ein Vermögen, nur das zu wählen, was die
Vernunft unabhängig von der Neigung als praktisch notwendig, d.i. Als gut, erkennt.”
ABER: Der Mensch ist oft bestimmt durch seine Neigungen, was in den Egoismus führt.
Folge: Der Mensch muss sich selbst durch Gesetze in Form von Imperativen nötigen.
Es gibt aber zwei Formen von Imperativen.
1. An Bedingungen gebundene Imperative: Wenn... dann...
diese können jedoch nicht zum Ziel führen, da Allwissenheit nötig wäre, um alle Folgen unserer
Handlungen absehen zu können.
2. Es ist ein Imperativ nötig, der eine Handlung, als für sich selbst ohne Beziehung auf einen
anderen Zweck als objektiv notwendig vorstellt.
=> „ Handle nur nach derjenigen Maxime*, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein
allgemeines Gesetz werde.“ ( vgl. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten)
*Eine Maxime ist ein subjektiver Handlungsgrundsatz.
Diese Maxime soll Pflicht- nicht Neigungsbedingt sein. Richtet sich dann unser Wille nach der
Pflicht so ist dies praktische Liebe. Man stellt sein eigenes Ego in den Hintergrund=> man gibt sich
selbst hin.
Besonders deutlich wird dies anhand Jesu Selbsthingabe im Garten Gethsemane:
„ Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe.“ ( vgl. Lk.22,42 )
Gottes Wille ist der vollkommen gute Wille. Das heißt er ist Vernunft. Die Imperative helfen uns
also Gott ähnlich zu werden.
=> Frage: Wer ist Gott?
=> Gott ist Gemeinschaft, er ist EINS in DREI Personen.
Wir sind als Abbild Gottes geschaffen und er will uns zu einem Teil der göttlichen Gemeinschaft
machen. Eine Gemeinschaft kann aber nur funktionieren, wenn ich mein eigenes „Ich“ in den
Hintergrund stelle und mich selber hingebe. Dabei helfen uns die oben genannten Imperative und
natürlich Gott persönlich. Wir dürfen nie vergessen, dass wir nicht allein sind. Er schickt uns den
Geist als Beistand. (vgl. Joh. 16,7ff )
Gott hat uns in Maria ein Vorbild geschenkt: Mit ihrem „JA“ gab sie sich auf vollkommenste Weise
hin und wurde so sehr Teil der göttlichen Gemeinschaft, dass sie Muttergottes wurde.
Um uns als Gemeinschaft zu helfen schenkte sie uns wiederum das AVE.
Dies sollten wir neu entdecken und, noch wichtiger, danach leben.
Auch wir haben “JA” zu Gott gesagt!
Auch wir wollen ganz IHM gehören!
Deshalb treffen wir uns immer wieder zum gemeinsamen Beten, singen und Austausch.
Wir möchten Gott immer wieder zeigen, wir haben “JA” gesagt, wir wollen mit DIR Gemeinschaft
haben. Wir wollen DIR gehören und diesen Weg gemeinsam mit DIR gehen.
Beim Heiligen Nikolaus hatte diese Entscheidung Auswirkungen.
Sein “JA” hat sich in seinem Leben gezeigt. Er wollte nicht mehr seinen eigenen Willen tun sondern
ganz den Willen des Vaters. Ganz Werkzeug sein. Und er war ein Werkzeug Gottes in Myra. Gottes
Segen hat durch ihn seine Umgebung heiliger gemacht.
Gott konnte so ganz viel Segen und auch Wunder durch ihn bringen und vollbringen. All die
Geschichten über ihn zeigen das.
Auch hier die Frage: Was heißt das für uns hier in der Gemeinschaft?
Wir haben uns für die Gemeinschaft entschieden und wollen mit ihr und in ihr leben. Also müssen
wir uns fragen: Wie will Gott mich persönlich (jeden von uns) in der Gemeinschaft gebrauchen. Wo
bin ich sein Werkzeug oder kann es werden?
Konkret -wie und wo bringe ich mich in die Gemeinschaft ein? Wo möchte Gott mich innerhalb der
Gemeinschaft als Werkzeug benutzen und so Segen in die Gemeinschaft bringen. Segen der über
die Gemeinschaft hinaus in die Kirche und in unsere Umgebung wirkt.
Dafür hat uns der Heilige Nikolaus auch Geschenke gebracht. Geschenke die unsere Gemeinschaft
schon von Anfang an von Gott bekommen hat.
Lasst uns das mal schauen.
A Anbetung: ist ganz wichtig, dass wir in unserem “JA” bleiben können. Hier ist der innige Kontakt
zu Gott. Nur hier können wir seinen Willen für uns erfahren, hier gibt ER uns die Kraft und
Energie. Unsere tägliche Anbetung ist die Verbindung mit IHM.
V Verkündigung: eine der beiden Innen- und Außenwirkungen, durch sie werden wir aber auch
selber gestärkt und neu zu Gott geführt. Wir helfen uns gegenseitig auf Seinem Weg zu bleiben.
E Erbarmen: Hier ist der Heilige Nikolaus für uns ein großes Vorbild. Auch das Erbarmen ist
sowohl eine Innen- wie Außenwirkung. Erbarmen mit wirklich jedem haben - sowohl in der
Gemeinschaft wie außerhalb.

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